Lichtenberger pflanzen Wald in Anatolien

Cuxhavener Schüler reisten mit „Erasmus+“ in die Türkei / Ökologische Landwirtschaft im Fokus

Cuxhavener Nachrichten, 18.11.2019

CUXHAVEN. Bereits zum dritten Mal in Folge hatte das Lichtenberg-Gymnasium Cuxhaven (LiG) den Zuschlag für einen der begehrten „Erasmus+“-Plätze erhalten. „Erasmus+“ ist ein von der EU gefördertes Programm für Jugend,  Sport und Bildung. Nachdem die ersten Projekte als völkerverbindende Schwerpunkte Kultur und Sport hatten, steht das aktuelle Projekt unter dem Motto R.E.A.C.T. (Raising Environmental Awareness via Combining Teens).

Umweltschutz

Im Rahmen dieses zweijährigen Projekts reisten nun zwölf Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrern, darunter auch Monika Bokemeyer, die das Projekt maßgeblich initiiert hatte und federführend koordiniert, nach Manisa in der Türkei. Dort sollten sie mit den Schülern und Lehrern der Hasan Türek Anadolu Lisesi und der Meseleki Ve Teknik Anadolu Lisesi sowie den angereisten Teilnehmern der IES Valsequillo (Spanien), dem Lycée Dumont D’Urville (Frankreich) und dem Ehte Humanitaargiumnaasium (Estland) zum Thema Umweltbewusstsein und Umweltschutz zusammenarbeiten.

In diesem Zusammenhang hatten sich die teilnehmenden Schulen schon während der Planung für unterschiedliche Schwerpunkte entschieden. So ging es jetzt in der Türkei beispielsweise um den Bereich Boden; wenn im Herbst dann das LiG die internationalen Gäste empfängt, wird es thematisch um Wasser gehen.

Kultur erkunden

Die Projekteilnehmer besichtigten vor Ort eine Niederlassung der biozertifizierten, deutschen Firma Rapunzel, wo sie viel über ökologische Landwirtschaft lernten. Sie besuchten auch eine Wasseraufbereitungs- und Düngemittelproduktionsanlage und verglichen anschließend Bodenproben aus konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. Dabei stellte sich heraus, dass die Bodenqualität der ökologischen Landwirtschaft im Vergleich in vielerlei Hinsicht signifikant unbelasteter und hochwertiger war.

In einem Vortrag lernten die Teilnehmer außerdem vieles über die besondere naturräumliche Situation der Türkei sowie über die verschiedenen Ursachen der Bodenerosion, Desertifikation und Gegenmaßnahmen.

Ein Höhepunkt war, dass die Projektteilnehmer im Rahmen einer Wiederaufforstung ein Stück Land mit Bäumen bepflanzen konnten, worauf nun vor Ort ein Schild hinweist.

Auch die kulturelle Seite kam nicht zur kurz: So standen unter anderem Nazarköy, Izmir und Ephesus auf dem Programm. In dem türkischen Dorf Sirince konnten die Teilnehmer außerdem einen wichtigen Teil der türkischen Geschichte mit eigenen Augen entdecken, denn das Dorf erinnert an den 1923 vorgenommenen Zwangsaustausch der griechisch-orthodoxen Bevölkerung in der Türkei mit den in Griechenland ansässigen Türken nach dem Ende des Osmanischen Reichs.

Alle Gäste waren beeindruckt von der Schönheit Anatoliens sowie der großen Gastfreundschaft und Herzlichkeit, die die türkischen Gastgeber ihren Gästen entgegenbrachten. Und so verwundert es nicht, dass beim Abschied so einige Tränen flossen. Alle Teilnehmer freuen sich bereits auf das nächste Treffen, das im März in Los Valsequillo auf Gran Canaria stattfindet. 


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