Das jährlich stattfindende Ehemaligentreffen ist im Lichtenberg-Gymnasium - kurz LiG - zu einer festen Größe geworden. Im März werden regelmäßig die ehemaligen Abiturienten ab dem 25-jährigen Jubiläum und älter eingeladen. Sie werden geehrt, unterhaltsam in die eigene Schulzeit zurückgeführt, über das aktuelle Schulleben informiert sowie musikalisch, in diesem Jahr auch darstellerisch, unterhalten.
Das Lichtenberg-Gymnasium Cuxhaven hat einen niedersächsischen Minister hervorgebracht. Jetzt war er zu Besuch an seiner alten Bildungsstätte - und ließ vergangene Zeiten Revue passieren.
Dass ein Mitschüler politisch Karriere machen und schließlich sogar die Landeskasse führen würde - das hätten sich die damaligen Abiturientinnen und Abiturienten sicher nicht vorstellen können. Selbst wenn sich seinerzeit eine(r) von ihnen mit dem Berufsziel "Finanzminister" in der Jahrgangszeitung verewigt hatte: Gerald Heere war's nicht; der Grünen-Politiker, der am Cuxhavener Lichtenberg-Gymnasium (LiG) die Allgemeine Hochschulreife erwarb, hatte anno 1998 ganz andere Pläne - und wollte nach Köln ziehen, "um Sport zu studieren". Was ihn damals geritten hat, ist dem heute 43-Jährigen ein Rätsel: Das jedenfalls deutete Heere an, als er am vergangenen Sonnabend beim "Ehemaligentreffen" des Cuxhavener Lichtenberg-Gymnasiums sprach.
Eine wichtige Lektion fürs Leben
Die von der Ehemaligenvereinigung organisierte Veranstaltung, die stets am ersten März-Wochenende stattfindet, besuchte der mittlerweile am Kabinettstisch vertretene Ex-"Lichtenberger" wohlgemerkt als Privatmann. Einmal am Mikro stehend, konnte und wollte Heere sein Ministeramt allerdings nicht verleugnen - selbst wenn kritische Anmerkungen, die zuvor in der Aula zu vernehmen gewesen waren, weniger der Landesregierung als dem Schulträger galten. Rektor Martin Rehermann hatte bauliche und technische Unzulänglichkeiten "hinter der Fassade" der Schule angesprochen.
Heere griff daran anknüpfend das Thema Digitalisierung auf und kündigte an, dafür sorgen zu wollen, dass Verwaltung und Schule nicht den Anschluss verpassen. "Modernität muss auch hier ankommen", betonte der Finanzminister, der in Richtung seiner früheren Mit-Abiturienten sprechend einräumte, dass seine aktuelle Rede "anders" ausfalle als gewohnt - also nicht das Grußwort eines Politikers sei, als welcher Heere vermeldet hätte, dass das Land soeben einen Nachtragshaushalt "mit 100 Millionen für den Cuxhavener Hafen" beschlossen habe. Er ließ stattdessen die gemeinsame Schulzeit Revue passieren und erinnerte sich dabei auch persönlicher Höhen und Tiefen: "Scheitern" und "Wiederaufstehen" als wichtige Lebenslektion.
Leistungskurs Geschichte am LiG
Am LiG hatte der in Hannover lebende Grünen-Politiker unter anderem den Leistungskurs Geschichte belegt. "Wenn es hier sehr politische Theaterstücke gibt, dann ist das richtig", betonte er, nachdem am Sonnabend die schuleigene Theater-AG eine Kostprobe der aktuellen) Inszenierung gegeben hatte. Heere zollte ferner seinem einstigen Kursleiter Respekt, verschwieg aber nicht, dass die Begegnung mit jenem Lehrer dazu geführt habe, dass er "nie zur SPD wollte".
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