Der Einsatz von digitalen Medien an der Schule bietet vielfältige kreative Lernmöglichkeiten, jedoch bringt er für Lehrer/Lehrerinnen auch einige Herausforderungen und Neuerungen für die Unterrichtsplanung mit sich. Ziel ist das selbstbestimmte und sinnvolle Arbeiten der Schüler/Schülerinnen mit digitalen Medien. Doch nur wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, können die Chancen des Einsatzes digitaler Medien voll ausgeschöpft und Risiken verringert werden.
Konzept für einen erfolgreichen Einsatz digitaler Medien am LiG
1) Das Projekt läuft vom 7.-10. Jahrgang.
2) Die Teilnahme am Projekt „Lernen mit digitalen Geräten“ ist freiwillig.
3) Informationsveranstaltung für die Eltern der 4. Klassen im Mai (inklusive Infozettel für Zuhause).
4) Jede Schülerin und jeder Schüler wählt aufgrund ihrer/seiner Fähigkeiten und Interessen bei der Anmeldung am LiG, ob sie oder er am Projekt teilnimmt, dementsprechend werden Netbookklasse(n) eingerichtet.
Bei der Anmeldung haben die Eltern folgende Wahlmöglichkeiten: Teilnahme sehr wichtig Teilnahme wichtig Teilnahme flexibel/offen/egal Teilnahme nicht erwünscht
Umsetzung der Anmeldezahlen: Klassen werden abhängig von der Wahl bei Wahrung möglichst gleich großer Klassenstärken der Schüler zusammengestellt. Zuteilung muss akzeptiert werden.
5) Der Unterrichtseinsatz des mobilen Endgerätes ist an die curricularen Vorgaben der jeweiligen Fächer gekoppelt.
6) Für den Mathematikunterricht und den Unterricht in den Naturwissenschaften muss aufgrund der landesweiten Vorgaben zusätzlich ein grafikfähiger Taschenrechner in Jg. 7 angeschafft werden.
1) Teilnehmende Schüler/innen bringen ein eigenes Gerät (freie Gerätewahl) mit folgenden Voraussetzungen mit: a) Betriebssystem: Windows (nicht RT-Version). Andere Systeme unter eigener Verantwortung. b) Mindestgröße: ca. 10 Zoll c) Gewicht und Größe müssen „schulalltagstauglich“ sein d) Kostenlose Programme (GeoGebra, ActivInspire, Libre Office: Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation) müssen installiert werden können. e) Tastatur (auch als externe möglich) muss vorhanden sein.
2) Finanziell schlechter gestellte Schülerinnen/Schüler können auf einen Unterstützungsfond des Elternvereins zurückgreifen. In diesem Fall wird die Zahlung zu maximal 150 € übernommen. Die Möglichkeit der Inanspruchnahme des Fonds orientiert sich an den bekannten Förderrichtlinien der Lehrmittelausleihe.
3) Die Schülergeräte werden in das WLan der Schule eingebunden.
1) Grundlagen für die Nutzung der mobilen Geräte werden im Fachunterricht gelegt. Die inhaltliche Aufteilung dieser Grundlagen wird in den jeweiligen Klassenteams des 7. Jahrgangs durch den Klassenlehrer/die Klassenlehrerin organisiert. Die Schüler/innen werden von ihren Fachlehrern/-lehrerinnen in folgende Themen eingeführt: a. Office, ActivInspire, GeoGebra kostenlos herunterladen und installieren b. IServ: Gruppen, Foren, Aufgaben, Mail, Adressbuch, Daten sichern ... c. Textverarbeitung: LibreOffice Writer (Texte gestalten, Medien einfügen …) d. Vor- und Nachteile des Internets e. Gefahren im Umgang mit sozialen Netzwerken (z.B. Facebook) und Chatrooms.
2) Dokumentation der Umsetzung im Unterricht: a. Methodeneinführung b. Schulinterne Fach-Curricula mit Blick auf Einsatz des digitalen Gerätes in den Fächern
3) Kontrolle der einsatzfähigen Geräte bei den Schülern: 3x Netbook vergessen: Benachrichtigung der Eltern
4) Im Ganztagsbereich sollen Arbeitsgemeinschaften zur Vertiefung der erworbenen Kompetenzen angeboten werden (z.B. Website erstellen, Internet-Radio, TeX, Programmieren, etc).
5) Auf Fortbildungen sollen die Kompetenzen der Lehrer/Lehrerinnen erweitert und geschult werden.
1) Dauer und Häufigkeit der Nutzung beachten: Je nachdem, wie alt der Schüler/die Schülerin ist, sollte die Nutzung digitaler Medien zum Lernen bedarfsweise ausgerichtet werden. Wöchentlich können z.B. fünf Stunden ok sein, wenn diese gleichmäßig auf die Nachmittage verteilt sind. Nur bei intensiveren Schularbeiten oder Prüfungsvorbereitungen sollten längere Nutzungszeiten von maximal zwei Stunden pro Tag erlaubt sein.
2) Digitale Medien zielgerichtet nutzen: Bevor sich der Schüler/die Schülerin mit digitalen Lernangeboten beschäftigt, sollte er/sie ein klares Lernziel vor Augen haben. Welche Informationen benötigt man? Welcher Stoff soll gelernt werden? Mit einem klaren Lernziel können Informationen besser gefiltert werden und man "verzettelt" sich weniger. Wenn der Schüler/die Schülerin Probleme damit hat, helfen Lehrer/Eltern, das Lernziel vorher abzustecken und die benötigten Informationen einzugrenzen. Für Referate kann es bspw. hilfreich sein, sich zunächst eine grobe Gliederung auszudenken, um dann gezielt nach Informationen zu suchen, anstatt sich ziellos durch alle verfügbaren Seiten zum Thema zu „googlen“.
3) Digitale Medien nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung betrachten: Digitale Medien sollten nicht als Zauberformel für schnelles und einfaches Lernen betrachtet werden! Sie eignen sich sehr gut dazu, im Schulunterricht besprochene Inhalte zu vertiefen, zu veranschaulichen und zu wiederholen. Wichtig ist auch, dass digitale Lerninhalte hinterfragt, diskutiert und mit anderen Quellen verbunden und aktiv mitgestaltet werden.
4) Die richtigen Erwartungen stellen: Nur, weil man verschiedene Lernprogramme besitzt und diese auch ab und zu nutzt, heißt das nicht, dass automatisch alle Inhalte verinnerlicht werden. Lernen bleibt Lernen, auch wenn digitale Angebote es etwas angenehmer und abwechslungsreicher gestalten können und z.T. auch unbewusste Lernvorgänge in Gang setzen. Auch mit digitalen Lerninhalten muss intensiv gearbeitet werden.
5) Ablenkungsquellen minimieren und Multitasking vermeiden: Beim Lernen mit digitalen Medien muss das Motto gelten: Entweder – Oder! Während des Lernens sind soziale Netzwerke, Chats, E-Mails und Spiele tabu. Lernerfolge sind nur dann möglich, wenn sich für den Zeitraum der Beschäftigung mit den Lerninhalten voll auf diese konzentriert wird, ohne jegliche Ablenkungen.
6) Die Ergebnisse des Arbeitens mit dem Gerät können die Eltern sich ebenso wie z.B. eine Mappe zeigen lassen.
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